Montag, 21. September 2009

Nur ein Landstreicher ............


Nur ein Landstreicher .....

Abgerissene Kleider, ungewaschene Haare,
insgesamt eine ungepflegte Erscheinung,
Rotweinflasche am Boden vor seinen Füßen
und ein kleiner struppiger Hund auf seinem
Schoß, der sich sichtlich wohl bei ihm fühlt -
Ein Penner sitzt auf einer Bank im Schatten,
ein Mensch, der aus der Gesellschaft ausgegrenzt
ist - schon lange -
Kaum einer fragt sich bei seinem Anblick,
warum er ein Landstreicher geworden ist
und welche Gründe dazu geführt haben,
dass er auf der Straße gelandet ist -
Schrecklich, sagen die einen,
selber schuld, die anderen -
Ob er nun wirklich selber schuld ist,
könnte nur er uns erzählen -
Viele Ereignisse werden wohl passiert
sein, dass er es einfach nicht mehr geschafft
hat, in das so genannte „normale“ Leben
zurückzufinden und vielleicht nur noch
einen einzigen Freund hat, seinen
kleinen, struppigen Hund.
Doch was ist schon normal?
Auch unser scheinbar geordnetes,
nach der Uhr ausgerichtetes Leben,
gerät manchmal aus den Fugen
und so ab und zu könnte es doch sein,
dass wir den Landstreicher
um seine Freiheit beneiden -
Wir Menschen, die es bisher immer wieder
geschafft haben, aus schlimmen Situationen
des Lebens heil davongekommen zu sein,
können froh und dankbar sein, dass es so ist -
Kein Mensch hat das Glück auf Dauer gemietet!
Und niemand kann von sich sagen,
so etwas oder ähnliches passiert
mir nicht!

(c) Renate Harig

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