Aller Anfang ist schwer
Wenn ich dieses Bild hier sehe,
rückt Erinnerung in meine Nähe,
ich sehe mich bei Oma sitzen,
fühl’ heut’ noch meine Hände schwitzen,
weil ich so verkrampft die Nadeln hielt,
so wie das Mädchen auf dem Bild.
Eifrig war ich, es musste gelingen,
den Topflappen fertig zu bringen
bis Muttertag, er war nicht weit –
also hatt’ ich wenig Zeit!
Die Maschen waren ziemlich fest,
die Wolle gab mir auch den Rest,
sie wickelte sich, war das so dumm
oft mehrmals um den Finger rum.
Oma sah, dass es nicht glückte,
schön, dass sie für mich weiterstrickte,
doch zwischendurch war ich auch dran,
das sah man diesem Lappen an.
So nach und nach lief auch der Faden,
die Finger hatten keinen Schaden –
und es begann mir Freud’ zu machen,
konnte zwischendurch auch lachen,
denn mein Gesicht entspannte sich,
das tat Oma gut, ganz sicherlich!
Und nicht zu glauben, welch’ ein Glück,
am Muttertag lag dieses Stück
am frühen Morgen auf Muttis Teller,
ihre Augen wurden heller,
als sie mein Erstlingswerk nun sah –
die Freud’ war groß, ist ja ganz klar!
Es war ja auch so wunderschön,
bunt und lustig anzusehn,
unten eng und oben breit,
zwischendurch mal ziemlich weit –
jedoch es durfte lange leben,
nichts Schön’res hat es je gegeben
als dieses Werk, so kreativ,
mit Omas Hilfe ging nichts schief!
Erinn’rung – Zeit ohne Wiederkehr:
Aller Anfang ist halt schwer!
© Renate Harig (29.09.2006)
An diese Zeit kann ich mich noch sehr gut erinnern. Meine Oma war eine ganz liebe, fromme Frau. Wir mussten, wenn wir bei ihr waren, sonntags auf alle Fälle in die Kirche gehen. Das war Pflicht! Ohne Widerrede gingen wir auch mit, mit einem Gesangsbuch ausgestattet, deren Lieder wir kaum kannten. So war es halt!
Es hat uns auch nicht geschadet!
Oma hatte 8 Kinder geboren und war allen eine gute Mutter. Später hat sie dann noch die Enkel betreut. Wir durften in den Ferien zu ihr fahren. Sie hatte uns auch das Kartenspiel "Rommé" gelernt und wir haben zusammen mit Begeisterung gespíelt. Das machte echt Spass! Schummeln mochte sie nicht!
Das Sricken hat sie uns Mädchen mit Geduld und Hingabe beigebracht. So, wie im Gedicht beschrieben, lief das Ganze auch ab.
Es ist eine schöne Erinnerung an meine Kinderzeit bei Oma!
Habt Ihr auch schöne Erinnerungen an Eure Oma?
Ganz bestimmt hat der eine oder andere auch eine Kleinigkeit zu erzählen, wie es den mit Oma so war!
Ich wünsche Euch jetzt eine GUTE NACHT!
Eure Renate