Montag, 1. September 2014

Heimatgedanken



HEIMAT
 
Das Wasser des alten Brunnens plätschert
in einem dünnen Rinnsal unaufhörlich, gleichmäßig -
der Trog in den es rinnt, hat schon lange Moos angesetzt
und das Holz, aus dem er einst geschnitzt wurde,
ist modrig und dennoch dicht.
Die kleine Quelle, die den Brunnen speist
ist noch nicht versiegt und das Wasser
ist immer noch frisch und klar und man kann
es immer noch trinken!
Hier hat wohl mancher müde Wanderer
seinen Durst gelöscht und Gesicht und Hände gekühlt –
auch ich ließ es einst durch meine Kinderhände laufen
und ich trank manchen Schluck und es rann
wohltuend durch meine Kinderkehle.
Der Weg, der an dem Brunnen vorbeiführt
ist ausgetreten und am Rande wachsen immer
noch Wiesenblumen und Gräser, die ich auch schon
als Kind hier habe wachsen gesehen!
Die Bäume, die in der Wiese stehen, sind groß
geworden, ihre Stämme haben mächtig an Umfang
zugelegt und selbst meine Arme als Erwachsener
könnten sie nicht mehr umfangen –
meine Kinderarme haben es damals noch geschafft!
Viele Jahre sind ins Land gezogen  - aber dieser Ort
ist immer noch so, wie er damals war –
auch das alte Bauernhaus hat keine Erneuerung
erfahren und die verwitterten Schindeln des Daches
muss wohl ein guter Handwerker angebracht haben,
dass sie heute noch den Stürmen widerstehen.
Dieser Ort, an dem der alte Brunnen steht,
ist ein Stückchen heile Welt in dieser so
hektischen Zeit – und nichts stört hier die Ruhe –
alleine das Plätschern des Brunnens, das mir
wie ein Lied an mein Ohr dringt, mischt sich mit
dem Singen der Vögel rundum auf den alten Bäumen!
Ein leiser Windhauch weht mir den Duft von
frisch gemähtem Heu in die Nase –
Ich schließe die Augen und fühle nur eins:
HEIMAT!
© Renate Harig
 
Dieses Bauernhaus habe ich schon als Kind besucht und auch immer dann,
wenn ich wieder einmal da war!
 
Da ich leider nun schon 2 Jahre nicht mehr daheim war, spüre ich schon
große Sehnsucht nach meiner HEIMAT! Ich bin im Gedanken ganz OFT
zu Hause!
 
HIER bin ich auch daheim, aber dorthin, wo meine Wurzeln sind,
zieht es mich immer wieder mit allen Fasern meines Herzens!
 
Habt eine schöne Zeit!
Alles Liebe * Renate *
 
 

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

2 Jahren sind eine lange Zeit liebe Renate und sie hier aufleben zu lassen mit den Fotos und dieses wundervolle Gedanken in Worten lässt mir erahnen wie es wunderchön dort ist!
Ich wünsche dir einen schönen Tag
Lieben Umarmung Elke

Anonym hat gesagt…

Heimat, Vaterland, Muttererde...
Liebe Renate ♥ Zwei Jahre... dann wird es langsam wieder Zeit. Kann Gert denn noch die weite Strecke fahren? Mein Mann fährt nicht mehr gerne weite Strecken, aber bis zu meiner alten Heimat sind es auch nur knapp 200 km.

Heimat ist für mich da wo ich mich wohlfühle und wohne, wo mein Schatz ist.
So bekam ich im Laufe meines Lebens immer mal wieder eine neue Heimat. Seit 13 Jahren wohne ich jetzt hier aber richtig Heimat ist es erst mit der neuen Wohnung geworden. ;-)

Ja ja so ist das mit der "alten" kkk. Wurzeln schlagen ist nicht unbedingt ihr Ding, aber ich vermute, jetzt ist es doch soweit.

Ich finde es toll, das du so zärtliche Gefühle mit deinem Geburtsort verbindest. Das liegt sicherlich auch an deiner geliebten Schwester, die ich nie hatte. Brüder sind gut, aber anders :-)

Sei ganz ♥-lich gegrüsst, kkk

Rena hat gesagt…

*HEIMAT* - * ZU Hause*
Wo, bin ich zu Hause,wo?
Wo jemand auf mich wartet
Wo ich Fehler machen kann
wo ich Raum zum Träumen habe
Wo ich meine Füße ausstrecken kann
Wo ich geraddaus reden kann
Wo ich laut singen kann
Wo immer Platz für mich ist
Wo einer meiner Sorgen anhört
Wo jemand meine Freude teilt
Wo ich leben kann muss (will)
auch da ist Heimat -
Renate du wirst immer Heimat im Herzen haben
es grüßt dich innig *rena*

Silvia hat gesagt…

Liebe Renate
Ich verstehe dein Heimweh sehr gut. Die Bilder wirken so einladend warm und sind bestimmt mit unzähligen Kindheitserinnerungen verbunden. Ich wünsche dir von Herzen, dass du demnächst gemeinsam mit deinem Gert diesen Ort wieder besuchen könnt. Schiebe es nicht zu lange auf.
Liebe Grüsse
Silvia

Anke hat gesagt…

Liebe Renate,
sehr mitfühlend und traurig, stimmte mich einerseits dieser Eintrag. Wie schwer muss es dir fallen, schon sooooo lange nicht mehr in deiner Heimat gewesen zu sein. Wie groß dein Heimweh ist, kann ich nachvollziehen.Vielleicht schaffst du es doch bald.

Dir wünsche ich noch einen schönen, sonnigen Frühherbsttag.
Bei uns scheint die Sonne und es sind angenehme Temperaturen, nach all den kühlen Regentagen.

Sei ganz lieb gegrüßt, Anke

frank hat gesagt…

Liebe Renate, Du schreibst es mir aus dem Herzen. Heimat ist da, wo wir uns wohlfühlten, unsere ersten Schritte machten und behütet und umsorgt waren. Es kamen Zeiten, in denen wir von der Heimat weggingen. Manche mussten fort und andere gingen freiwillig. Der Liebe wegen oder wegen der Arbeit, dann kam noch die Liebe dazu. Aber immer spürt man in seinem Inneren die unsichtbaren Fäden zur Heimat. Das Schönste an einem Urlaub ist das Ankommen in der Heimat. So schön es in der Fremde sein mag, hier kenne ich jeden Weg, die Nachbarn, die Pflanzen und ich kenne die Gerüche und Geräusche der Heimat. Als Schulkind in der damaligen DDR lernte ich das Lied der jungen Naturforscher, es besingt die Heimat in eigentlich recht schönen Worten: "Die Heimat hat sich schön gemacht und Tau blitzt ihr im Haar..." So haben wir Heimat doch alle in Erinnerung, Schönheit, Ruhe und Geborgenheit oder Trost nach etwas schlechteren Tagen. Deshalb wollen wir wohl immer dahin zurück und sehnen uns so sehr. Erfüllt Euch möglichst diese Wunsch und fahrt so oft ihr könnt. Danke für diesen Text und liebe Grüße
Frank

Waldameise hat gesagt…

Ahaaa, und hier finde ich auch noch ein paar schöne Fotos zu deinem wundervollen Gedicht über die Heimat, liebe Renate. Ach, wie gut ich dich verstehen kann. Du hast das so wundervoll beschrieben. Ich sehe alles vor mir und kann deine Empfindungen so gut nachvollziehen.
Es tut mir so leid, dass du nicht mehr so gut wandern kannst. Aber für Spaziergänge an den bekannten Orten reicht die Puste doch sicher, gell? Ich wünsche es dir so sehr, dass du das bald wieder einmal spüren kannst.

Ein ganz lieber Gruß
von der Waldameise