Vom schlafenden Apfel
Im Baum, im grünen Bettchen,
hoch oben sich ein Apfel wiegt,
der hat so rote Bäckchen,
man sieht, dass er im Schlafe liegt.
hoch oben sich ein Apfel wiegt,
der hat so rote Bäckchen,
man sieht, dass er im Schlafe liegt.
Ein Kind steht unterm Baume,
das schaut und schaut und ruft hinauf:
"Ach, Apfel, komm herunter!
Hör endlich doch mit Schlafen auf!"
das schaut und schaut und ruft hinauf:
"Ach, Apfel, komm herunter!
Hör endlich doch mit Schlafen auf!"
Es hat ihn so gebeten,-
Glaubt ihr, er wäre aufgewacht?
Er rührt sich nicht im Bette,
sieht aus, als ob im Schlaf er lacht.
Glaubt ihr, er wäre aufgewacht?
Er rührt sich nicht im Bette,
sieht aus, als ob im Schlaf er lacht.
Da kommt die liebe Sonne
am Himmel hoch daher spaziert.
"Ach Sonne, liebe Sonne,
mach du, dass sich der Apfel rührt!"
am Himmel hoch daher spaziert.
"Ach Sonne, liebe Sonne,
mach du, dass sich der Apfel rührt!"
Die Sonne spricht: "Warum nicht?"
und wirft ihm Strahlen ins Gesicht,
und wirft ihm Strahlen ins Gesicht,
küsst ihn dazu so freundlich;
der Apfel aber rührt sich nicht.
der Apfel aber rührt sich nicht.
Nun schau! Da kommt ein Vogel
und setzt sich auf den Baum hinauf.
"Ei, Vogel, du musst singen,
gewiss, gewiss, das weckt ihn auf!"
und setzt sich auf den Baum hinauf.
"Ei, Vogel, du musst singen,
gewiss, gewiss, das weckt ihn auf!"
Der Vogel wetzt den Schnabel
und singt ein Lied so wundernett,
und singt aus voller Kehle;
der Apfel rührt sich nicht im Bett.
und singt ein Lied so wundernett,
und singt aus voller Kehle;
der Apfel rührt sich nicht im Bett.
Und wer kam nun gegangen?
Es war der Wind, den kenn ich schon,
der küsst nicht und der singt nicht,
der pfeift aus einem andern Ton.
Es war der Wind, den kenn ich schon,
der küsst nicht und der singt nicht,
der pfeift aus einem andern Ton.
Er stemmt in beide Seiten
die Arme, bläst die Backen auf,
und bläst und bläst; und richtig,
der Apfel wacht erschrocken auf.
die Arme, bläst die Backen auf,
und bläst und bläst; und richtig,
der Apfel wacht erschrocken auf.
Und springt vom Baum herunter
grad in die Schürze von dem Kind;
das hebt ihn auf und freut sich
und ruft: "Ich danke schön, Herr Wind!"
grad in die Schürze von dem Kind;
das hebt ihn auf und freut sich
und ruft: "Ich danke schön, Herr Wind!"
Reinick, Robert (1805-1852)
Fotoquelle: Haus Madeleine, Sölden im Ötztal - DANKE http://www.madeleine-soelden.com/en/welcome/ |
Dieses Gedicht ist mir immer noch in guter Erinnerung. Ich habe es in der 2. Klasse der Volksschule gelernt und gerne vorgetragen. Ich liebte es sehr und mag es immer noch gerne! Ist ja auch soooo lieb!
Liebe Grüße * Renate *
Liebe Grüße * Renate *
9 Kommentare:
Du hast ja so recht, liebe Renate. Das Gedicht ist wirklich sehr, sehr lieb. Genau so wie das kleine Mädchen im Garten. Ich finde es ganz wunderbar, wenn das Gespür und die Freude für diese liebenswerten Dinge ein Leben lang erhalten bleiben.
Liebe Grüsse
Silvia
Hallo Silvia,
ich möchte mich mal auf diesem Wege für alle Deine lieben Kommentare bedanken! Ich freue mich immer, wenn ich Dich finde!
DANKE!
Ich hab' Deine Mailadresse verloren. Kannst Du sie mir BITTE nochmals senden!
Liebe Grüße an DICH * Renate *
Liebe Renate, erst einmal recht herzlichen Dank für Deinen Besuch bei mir. Dieses Gedicht kannte ich nicht, sicher waren unsere Schulsysteme zu unterschiedlich der es hatte einfach den Grund, dass man uns nicht alles lehren konnte. Nun las ich es ja und speicherte es in meiner Gedichtesammlung ab. Manchmal lese ich so etwas in unserer SHG vor.
Aber dieses Gedicht von Ludwig Uhland kennt wahrscheinlich fast Jeder:
Einkehr
Bei einem Wirte wundermild da war ich jüngst zu Gaste, ein goldner Apfel war sein Schild an einem langen Aste.
http://www.historisches-wuerttemberg.de/kultur/kompon/uhland/wirt.htm
Wie immer könnte ich es eher singen, als rezitieren. So kommen bei dem Anschauen zweier Fotos und dem Lesen eines Gedichtes die Erinnerungen an andere Lieder und Gedichte. Dafür danke und liebe Grüße Frank
Liebe Renate
was für ein wunderschönes Gedicht, ich kenne es nicht und so mehr freue ich mich dieses zu lesen!
Das Bild dazu ist goldig!
Dankeschön und ich wünsche dir eine gute Nacht!
Lieben Gruss Elke
Äpfel sind bekanntermaßen seit jeher ein besonderes Obst. Ich esse sie auch gerne und muss sagen, fast jeden Tag einen ;-)
Vitamine braucht der Mensch!
Sei lieb gegrüsst ♥
kkk
Äpfel ernten bedeutet Spätsommer... Geniessen wir jeden Tag ♥♥♥
Wunderschön liebe Reni dieses Gedicht danke dir dafür.Auch das Mädchenbild ist so passend.
LG Ilse aus Wien.
Liebe Renate, das ist ein tolles Gedicht, eine super Story, lach.
Der Apfel, der hält sich zur Zeit wohl nicht so lange im Baum, denn windig ist es bei dem schönen warmen Wetter allemal.
25 Grad gestern und heute bei uns, und heute war es sogar schwül....
deine Bräbel
tolles Gedicht, liebe Renate, einen guten Tag wünsche ich dir, Klaus
Hallo liebe Renate,
das Gedicht und die Bidler dazu, herrlich! Danke schön!
Danke schön auch für Deinen Besuch und Deine so lieben Zeilen auf meinem Blog. Ich hab mich sehr darüber gefreut!
Grießknödel, die gibt es bei uns daheim, seit ich denken kann. Aber, ich komme nicht aus Österreich, sondern aus der Pfalz, und bei uns war das schon immer ein leckeres Mahl :O) Oh, ich liebe sie,abgeschmelzt mit btauner Butter und Semmelbrösel... Schade, daß die Saarländer das nicht kennen, die wissen nicht, was ihnen enteght *schmunzel*
Ich hab mich bei Dir eingetragen, damit ich Dich wiederfinde für den nächsten Besuch ;O) Ich würde mich auch freuen, wenn Du mal wieder bei mir vorbeischauen würdest :O)
Ich wünsche Dir einen schönen und glücklichen Tag!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
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