Freitag, 2. März 2012

Wieder einmal eine Geschichte zum Nachdenken

Steinadler - Tirol Werbung/Klemens Weisleitner (Abdruck honorarfrei)

Der Adler, der nicht fliegen wollte

Ein Mann fing einen jungen Adler. Er nahm ihn mit nach Hause und brachte ihn zu seinen Hühnern in den Hühnerstall. Er gab ihm Hühnerfutter zu fressen, obwohl er doch ein Adler war, der König der Vögel – der fraß es bald gern ...
Nach einiger Zeit kam ein Mann zu Besuch, der etwas von Tierkunde verstand. Dem fiel der Adler auf, und er sagte: „Der Vogel dort ist kein Huhn, sondern ein Adler.“ „Ja“, sagte der Mann, „das stimmt. Aber ich habe ihn zu einem Huhn erzogen. Er ist jetzt kein Adler mehr, sondern ein Huhn.“ „Nein“, sagte der andere, „er ist noch immer ein Adler, denn er hat den Geist eines Adlers.“

Darauf beschlossen sie, eine Probe zu machen. Der vogelkundige Mann nahm den Adler, hob ihn in die Höhe und sagte beschwörend. „Der du ein Adler bist, der du dem Himmel gehörst und nicht dieser Erde: breite deine Schwingen aus und fliege!“ – Der Adler auf der hoch gestreckten Faust blickte um sich. Hinter sich sah er die Hühner nach ihren Körnern picken, er sprang zu ihnen hinunter und pickte wieder mit. Der naturkundige Mann gab noch nicht auf. Am nächsten Tag stieg er mit dem Adler auf den Dachboden des Hauses, hob ihn durch die Luke empor und sagte: „Du, der du ein Adler bist, breite deine Schwingen aus und fliege!“ Aber als der Adler wieder auf die scharrenden Hühner im Hof blickte, sprang er zu ihnen hinunter und scharrte mit diesen.

Deshalb gingen sie mit dem Adler auf einen höheren Hügel am Stadtrand. Der Tierfreund hob den Adler mit seiner Hand hoch und rief ihm zu „Adler, du bist doch ein Adler. Du bist doch himmelleicht und nicht erdenschwer. Breite deine Flügel aus und fliege!“ Der Adler zitterte, flog aber immer noch nicht. Da ließ ihn der kundige Mann direkt in die Sonne blicken und plötzlich breitete der Adler seine Schwingen aus, erhob sich mit einem hellen Schrei in die Luft und kehrte nie wieder zurück.

(James Aggrey - Der Adler, der nicht fliegen wollte -  ANONYM hat mir den Auto mitgeeilt - DANKE!)

Eine Geschichte für uns.
Wir Menschen sind nämlich auch etwas Besonderes! Originale! Wir haben viele Gaben bekommen, zum Beispiel Vernunft, Hoffnung, Tatkraft, Vertrauen. Diese Gaben der Schöpfung sollten wir in uns entwickeln und anwenden. Natürlich ist das nicht für jeden leicht!
Gib dich darum heute nicht mit den paar Körnern, den Alltäglichkeiten und der Langeweile, am Boden zufrieden. Blicke in die Sonne der Möglichkeiten. Vielleicht gelingt es dir in deinem Leben ab und zu und du kannst erkennen, was in dir steckt!

Liebe Gedanken schickt Euch

Renate



Foto: Christine - DANKE


9 Kommentare:

die3kas hat gesagt…

Richtig! Jeder sollte seine Möglichkeiten auch greifen und ausleben.
Hätten wir das nicht getan, sässen wir noch wie die Affen auf den Bäumen und nicht im Internet ;-)
und dann könnten wir viele nette Menschen nicht kennen lernen.

Ganz liebe Grüsse zu dir ♥
kkk

Anonym hat gesagt…

Liebe Renate, eine wunderbare Geschichte .. ich hörte sie mal vor paar Jahren und diese Frau sagte zu mir nimm das für dich und erinnere dich immer dran!
Ja und heute noch weis ich dass ich mein Leben in die Hand genommen habe jetzt!!!
Dankeschön und ich wüsnche dir eine schönes Wochenende!
Lieben Gruss Elke

Lemmie hat gesagt…

Liebe Renate!
Es ist eine schöne Geschichte.
Lieben Gruß
Poldi

Rena hat gesagt…

Grüße dich liebe Renate - eine wunderschöne Geschichte von heute morgen - vor vielen Jahren habe ich sie mal gehört in einer Predigt!! Ich glaube es ist eine Fabelgeschichte aus Ghana - Erwachen zum Glück des Seins - oder ähnlich!! Vielleicht bekommt man ja raus aus verschiedenen Ansätzen wer sie aufgeschrieben hat - das wäre doch toll
Eine schöne Zeit und frohes Wochenende liebe Grüße aus dem wirklich total grauen "Dorf"
*rena*

Anonym hat gesagt…

James Aggrey
Der Adler, der nicht fliegen wollte, Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1998, ISBN 3-87294-430-4

Anonym hat gesagt…

Gehirnwäsche nennt man sowas bei Menschen.
Gefährlich genug.

Wenn nur alle ihre Gaben erkennen könnten, das wäre schön.
Leider wurden sie oft in der Kindheit nicht erkannt, warum auch immer. Sie später zu erkennen, ist wohl nicht so einfach. Aber vielleicht klappts ja bei einigen, das wäre schon ein Gewinn.
Ganz liebe Grüße zu dir und ein schönes Wochenende für euch beide ♥
deine Bärbel
http://minibares.wordpress.com

Renate/Reni hat gesagt…

@ Bärbel
Oh, oh, oh
Das Wort "Gehirnwäsche" hat mich jetzt im Zusammenhang mit der Geschichte schon schockiert.
Es kann doch jeder aus einer Geschichte herauslesen und für sich rausnehmen, was er gut findet!
Findest Du nicht auch?

Liebe Grüße

Renate

Renate/Reni hat gesagt…

@Anonym

DANKE für die Mitteilung des Autors - ich habe sie bereits ergänzt!
Sehr aufmerksam!

Gruß Renate

Traudi hat gesagt…

Manchmal merkt man nicht gleich, dass man wieder mal nur "Körner pickt". Vieles wird oft zum Alltag.
Man darf nur den Zeitpunkt nicht verpasssen und sollte erkennen, dass es viele andere Möglichkeiten gibt, für die man geschaffen ist.

Die Geschichte ist ein schönes Beispiel.

Viele liebe Grüße
und einen schönen Sonntag
Traudi