Linien, die das Leben zog
Es steht uns ins Gesicht geschrieben
und mit Gespür man sehen kann,
ob wir hassen, ob wir lieben,
ob wir vielleicht die Zeit vertan,
ob wir das kleine Glück erkannten,
immer, wenn es sich uns bot,
oder ob wir vorbei rannten,
bei dem Kampf ums täglich Brot.
An den Linien, sprich Falten,
erahnt man uns’ren Lebensweg,
hat man sich recht gut gehalten,
es im Gesicht geschrieben steht.
Dass wir oftmals Lehrgeld zahlten,
hat uns leider auch geprägt,
auch davon kamen manche Falten,
die man halt mit Fassung trägt.
Frohe Stunden, Glücksgefühle,
fröhlich jauchzend, tief betrübt,
auf manche Wärme folgte Kühle,
mal selig und mal ungeliebt.
Jeder schaut am frühen Morgen
in den Spiegel, der uns kennt,
manchmal spiegelt er die Sorgen,
auch das Glück, das er uns nennt.
Siehst du im Augenwinkel Falten,
diese kommen nur vom Lachen,
sie dürfen bleiben und auch halten,
weil sie einfach Freude machen.
Ein jeder, der die Fältchen sieht,
ist so angenehm berührt,
weiß oft nicht, wie ihm geschieht,
weil er Menschlichkeit verspürt.
Ja, die Linien des Lebens
machen uns als Ganzes aus,
sie zu verstecken, ist vergebens -
für jedes Fältchen ein Applaus!
© Renate Harig (2000)
Ich wünsche Euch von
HERZEN
ein wunderschönes Wochenende!
Liebe Grüße Renate