Sonne, wo bist du?
„Platsch“ macht es und
nochmals „Platsch!“
Dicke Regentropfen fielen vom
Himmel und genau auf das Blatt, unter dem die kleine Meise saß und sich vor dem
Regen schützen wollte! Und wieder „Platsch!“ Immer mehr dicke Tropfen fielen vom Himmel und bald leerte die große, schwarze Wolke, die genau über dem Apfelbaum hing, in dem die kleine Meise saß, ihren prallen, mit Wasser gefüllten Bauch mit einem Male aus.
Da half das Blatt des Apfelbaumes nicht mehr, um der kleinen Meise Schutz zu bieten. Alle Äste rückten ein bisserl dichter zusammen, aber es nutzte nichts, die Meise wurde bis auf die Haut nass. Das dichte Federkleid half da auch nichts.
Zusammengekauert, vor Kälte
frierend, saß die kleine Meise nun hier im Apfelbaum und tat sich selber leid.
Sie konnte einem auch leid tun, denn der Regen wollte einfach kein Ende nehmen.
Die Sonne, wäre jetzt wohl
die einzige gewesen, die da Abhilfe hätte schaffen könnte. Mit ihren warmen
Strahlen würde sie das Federkleid schnell wieder trocken bekommen!
Aber wo war sie? Wo hatte sie
sich versteckt? Sie musste doch wissen, dass Sommer ist! Hatte sie verschlafen?
Am Ende hatte sie sich doch mal mit dem guten, alten Mond getroffen! Aber die
beiden können ja nicht zusammenkommen, sie träumen nur von einer Begegnung! Ja,
die Sonne hatte bestimmt vom Mond geträumt!
Die kleine Meise zitterte vor
Nässe und Kälte und das im Sommer!!
Wieder macht es „Platsch“ und
nochmals „Platsch“!Aber wurde es nicht weniger?
Ja, tatsächlich, der Regen hatte aufgehört und die Tropfen fielen jetzt von einem Blatt auf das andere und in immer größeren Abständen.
Die kleine Meise streckte ihr
Köpfchen, das sie unter die Flügel gesteckt hatte, hervor und schaute neugierig
um sich.
Es wurde ihr so plötzlich
angenehm und sie spürte Wärme auf ihren Federchen. Es wurde ihr immer
behaglicher und wie sie so durch die Äste schaute, sah sie ein kleines Loch in
der riesigen Wolkendecke, aus der ein Stückchen Himmelsblau lugte und einige
Sonnenstrahlen schlüpften hindurch und genau diese Strahlen erreichten den
kleinen, nassen Vogelkörper.
Die Meise reckte sich und
plusterte ihre Federchen auf und ließ sich von allen Seiten bescheinen.
So nach und nach wurde das
Stückchen blauer Himmel immer größer und die Sonne war nun in ihrer ganzen
Schönheit zu sehen. Sie war aufgewacht.
Bald waren die Federn trocken
und die kleine Meise hüpfte wieder fröhlich von Ast zu Ast, flog von einem Baum
zum anderen, traf ihre Freunde, die sich ebenso irgendwo versteckt hielten und
ihre kleine Vogelwelt war wieder in Ordnung.
Ob sie gesehen haben, dass am
Ende der Wiese ein riesengroßer, wunderschöner Regenbogen stand?
© Renate Harig 10.07.2009
Foto: Renate Harig |
7 Kommentare:
Liebe Renate,
danke für die Geschichte und wie ich sehen konnte, füttert ihr auch die Vögel noch.
Wir haben unser Futterhaus stets gefüllt, auch auf dem Boden gibt es Futter.
So kommen täglich Spatzen, Finken, Stare, Amseln, Kleiber und Meisen zum Futtern.
Der trockenen Winter und das bisher viel zu trockene Frühjahr lassen die Tiere darben.
Unsere Igel sind auch noch bei uns und werden gefüttert, waren ja im Herbst als junge,sehr leichte Tiere gekommen.
Natürlich haben wir auch vier Vogeltränken stehen.
Es gibt ja Menschen, die den Kopf schütteln, doch wir wollen nicht hungern und so sollen auch die Tiere nicht darben.
Uns geht da immer dieses Märchen der Gebrüder Grimm durch de Kopf: Das Waldhaus
http://gutenberg.spiegel.de/buch/-6248/182
Liebe Grüße aus Kolkwitz, wo es heute auch schauert.
Frank
Nette Geschichte, nur mit dem Regen hapert es dieses Jahr. Alles ist ziemlich trocken und die paar kurzen Schauer bringen keinen Segen.
Doch lauert die Sonne heute schon ein paar mal ganz kurz duch die Wolkendecke.
Im Moment auch gerade, aber es ist noch ziemlich windig und frisch um nicht zu sagen kalt.
Die Regentänzer sollen dann endlich urlauben...
Deine kleinen Fiederfreunde werden also bald die Wärme spüren und wir dann auch.
Ich wünsche euch ein sonniges Wochenende ♥
kkk
Dankeschön für diese wunderbare Geschichte und deine Bilder dazu, ja die Sonne war bei uns sehr schön raussen trotz den Wolken die schnell vorbei zogen wegen dem Sturmböen!Vile Freude mit deiner Meisenfamilie
Ich wünsche dir hoffentlich eine sonnigen Sonntag!
Lieben Gruss Elke
Liebe Renate ich liebe Blaumeisen - sie sind so zierlich und lieb. Ja wenn es so viel regnet sind die Vogerl arm. Und du hast darüber so eine schöne Geschichte geschrieben - DANKE.
Bei uns hat es ab 16h für 2 Stunden auch ordentlich "pitsch - patsch" gemacht.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße - Erika
Meine liebe Renate,
was für eine anrührende Geschichte.
Aber so geht es wohl vielen Vögeln zur Zeit.
Im Moment höre ich das Abendlied eines Drossel-Mannes. Wunderschön.
Wie gut, dass der Regen aufhörte und die Sonne sich durch die Wolken mogelte.
deine Bärbel
toll geschrieben, liebe Renate, liebe Grüße, Klaus
Nette Geschichte und süß geschrieben. Wäre ich der Autor, wurde ich aber noch einige Stellen überarbeiten.
Gruß Sanna
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