Mittwoch, 13. März 2013

Eine kleine - fast wahre - Geschichte

Foto: Elke Quednau - DANKE Elke


Vom Frühling, der nicht lieblich sein wollte

Eines Jahres wurde es dem Frühling zu bunt. Alle hielten ihn immer für ach so nett. Die anderen Jahreszeiten zogen ihn schon damit auf, dass er so lieblich und so hübsch war. Dabei war doch auch er ein ganzer Kerl.

Er beschloss, es den anderen mal so richtig zu zeigen. Als also seine Zeit kam, rief er die Winde zu Hilfe und schickte kräftige Stürme über das Land. Dazu bat er den Regen, ordentlich zu schütten und sogar Schnee bedeckte wieder die Wiesen. Die Sonne schickte er in den Urlaub und ließ sie wissen, sie brauchte erst im Sommer wieder aufzutauchen.

So kam es, dass die Menschen diesen Frühling als furchtbar erlebten. Es war kalt und grau, regnete, schneite und stürmte. Die Bäume hielten ihre Blätter zurück, die Blumen ihre Blüten. Kaum ein Vogel sang, denn nach Nestbau war keinem von ihnen zumute. Kurz und gut: Es war ein Jammer.

Und während der Frühling zu Beginn noch mächtig stolz auf sich gewesen war, wurde ihm die Sache nun langsam unangenehm.

Die anderen Jahreszeiten hatten auch nicht so reagiert wie erhofft. Keiner lobte seinen Mut, keiner bewunderte ihn. Überall nur vorwurfsvolle Blicke.

"Ich will aber nicht immer lieb und nett sein!", schluchzte der Frühling.

"Werde erwachsen", sagten die anderen.

Es dauerte eine Zeit, bis er begriff, was sie damit meinten. Nämlich, dass die Lieblichkeit eben zum Frühling dazugehörte, so wie die Hitze zum Sommer, die Stürme zum Herbst und der Schnee zum Winter. Von da an stand der Frühling zu dem, was ihn ausmachte.

Nur hin und wieder kann er es nicht lassen. Dann stürmt und regnet es. Aber wir können sicher sein, dass danach wieder wunderbar liebliche Frühlingstage folgen werden.

(c) Tania Konnerth "Aus der Schatzkiste des Lebens"


Ich fand diese nette Geschichte in einem Büchlein von Tania Konnerth, das ich schon lange mal geschenkt bekommen habe. Sie passt ja gerade ganz genau zu unserem momentanen "Frühling", der keiner sein will! Aber ich denke, dass wir hoffen können und es bald wärmer und freundlicher wird. Hoffentlich!!!

HOFFNUNG ist die kleine Flamme, die mit ihrem Licht die Dunkelheit durchbricht.

Alles Liebe

Eure Renate


Foto: Elke Quednau - DANKE Elke

8 Kommentare:

Lemmie hat gesagt…

Liebe Renate!
Eine nette Geschichte, die so einiges erklärt.
Lieben Gruß
Poldi

Baerbel hat gesagt…

Schoene Geschichte schickst Du uns da .
Der Fruehlig mcht js erstmal Pause, habt Ihr auch Schnee bekommen w ie wir hier oben.
Mich hat es vor einigen Tagen umgehauen,
Es kam ganz ploetzlich, daher auch kein Eintrag in mein Blog.
Aber es geht schon wieder besser.
Schicke Dir herzlicheGruesse liebe Renate,
Deine Bärbel.
,

Dies und Das vom Neckarstrand hat gesagt…

Liebe Renate,
eine wirklich nette Geschichte.
Sie gefällt mir sehr gut.
Einen lieben Abendgruß schickt
Irmi

Waltraud hat gesagt…

Liebe Renate,

die Geschichten von Tania Konnert mag ich auch gerne. Die kleine Frühlingsgeschichte passt sehr gut. Danke für den netten Text. Liebe Renate ich freue mich, von dir hier zu lesen. Alles Liebe,Waltraud

Erika hat gesagt…

Liebe Renate,
da hast du aber ein liebes Bücherl geschenkt bekommen... mir gefällt die Geschichte sehr gut.
Die Frühlingsknotenblumen sind auch so lieb. Danke
Ich schicke dir gedanklich einige wärmende Sonnenstrahlen

Anonym hat gesagt…

Liebe Renate,
ein sehr schönes Foto des Märzenbechers von der Elke. Deine Geschichte dazu aus dem Büchlein passt auch gut dazu. Ich denke mal, so lange läßt der Frühling nicht mehr auf sich warten. Der Schnee ist bei uns geschmolzen. War ja auch nicht viel. Die Sonne scheint und wärmt schon kräftig. Meine Katzen liegen vor dem Fensterelement auf dem Kratzbaum und fangen sich den Sonnenschein.

Dir wünsche ich ein angenehmes Wochenende.
Liebe Grüße, Anke

Gerti Kurth hat gesagt…

Liebe Renate,
die Geschichte trifft auf die letzten Tage zu. Zuerst meldete er sich mit warmen Sonnenstrahlen an und dann bedeckte er die Welt mit einem weißen Kleid. Aber, wie die Geschichte so schön am Ende beschreib: Er läßt sich nicht aufhalten und hat später ein Einsehen.
Danke für die nette Geschichte.
Gerti

Klaus-Dieter hat gesagt…

eine schöne Geschichte, ich warte mit Sehnsucht auf den Frühling, alles Gute für die Woche, Klaus