Immer schon, solange ich zurückdenke, haben es mir Gedichte, wenn sie vor allem tiefgründig und romantisch waren, sehr angetan. Vor allem Weihnachtsgedichte vermittelten mir immer schon das gewisse Gefühl, das ich heute noch habe, wenn ich so ein Gedicht lese oder selber eines schreibe.
Das Gedicht „Markt und Straßen steh’n verlassen“ von Joseph v. Eichendorff hat mich schon als Kind sehr berührt und es ist für mich heute noch mein allerliebstes Weihnachtsgedicht. Ich habe mir damals schon ganz genau bildlich vorgestellt, was Eichendorff in seinem besinnlichen Gedicht beschrieben hat.
Jeder, der das Gedicht kennt und liebt, kann bestimmt nachvollziehen was ich meine. Für diejenigen, die diese Zeilen vergessen haben oder auch gar nicht kennen, möchte ich sie in Erinnerung rufen:
Markt und Straßen steh’n verlassen,
still erleuchtet jedes Haus.
Sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt;
tausend Kindlein steh’n und schauen,
sind so wunderstill beglückt.
Und ich wand’re aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen;
aus des Schnees Einsamkeit
steigt’s wie wunderbares Singen:
Oh, du gnadenreiche Zeit!
***
Es ist ein wunderschöner Text und dieses Gedicht hat mich ganz bestimmt auch dazu bewogen, immer wieder Weihnachtsgedichte zu schreiben. Es geht einfach etwas Ruhiges, Stilles, Sanftes und Besinnliches aus diesen Zeilen hervor.
Die damalige Zeit war ja wohl so ganz anders als heute. Hektik und Straßenlärm gab es nicht. Der Schnee, der damals noch zu jedem Weihnachtsfest wie selbst-verständlich alles weich und warm zugedeckt hat, hat die Welt in eine einzige Zauberlandschaft verwandelt.
Ich stelle mir den Dichter vor, wie er so durch die Straßen gegangen ist und diese Ruhe und Beschaulichkeit an jenem Hl. Abend vorgefunden hat. Ich selber bin schon unzählige Male in Gedanken diese stille, in karges Licht getauchte Straße gegangen und habe dieses Gefühl des frohen Erwartens auf diese gnadenreiche Zeit gespürt. Fenster, zugewachsen mit Eisblumen, dahinter Kerzenschein, der eine kleine Lücke in die Eisgebilde geschmolzen hat, sehe ich vor mir. Dahinter lässt sich in meiner Phantasie manch bescheiden geschmückter Tannenbaum erkennen, ich höre Kinderstimmen singen, und Gerüche, wie Zimt und Honig, umgeben mich.
In meinen Gedanken gehe ich gehe hinaus aus der Stadt und es wird ganz still um mich. Wenn ich stehen bleibe, kann ich mein Herz schlagen hören. Der Himmel ist übersät von Sternen, der Mond breitet sein sanftes Licht aus und der Schnee glitzert in seinem Schein.
Jeder, der dieses schon einmal erlebt hat, weiß, welches Gefühl sich in die Seele schleicht, es ist einfach Ehrfurcht und Staunen vor diesen wundersamen Dingen. Man wird still und bescheiden und wünscht sich, dass dieser Moment ewig anhält. Zumindest wünschte ich allen Menschen und mir, dass dieses Gefühl der Stille und Zufriedenheit in unser aller Herzen einzieht, damit es Weihnacht werden kann.
Es sind immer nur die kleinen Dinge, die ja bekanntlich froher machen als aller Reichtum der Welt. Aber ist man nicht unendlich reich, wenn man das wundersame Erlebnis eines Weihnachtsspaziergangs, der hinaus in die verschneite, sternenklare Nacht führt, so erleben und fühlen kann, dass man mit Eichendorff’ s letzten Zeilen seines Gedichtes sagen kann:
Sterne hoch die Kreise schlingen;
aus des Schnees Einsamkeit
steigt’s wie wunderbares Singen:
Oh, du gnadenreiche Zeit!
(c) Geschichte Renate Harig (1999)
***
Ich wünsche Euch noch ruhige, besinnliche Tage vor dem Fest!
***
Herzlich Eure Renate
Das Gedicht „Markt und Straßen steh’n verlassen“ von Joseph v. Eichendorff hat mich schon als Kind sehr berührt und es ist für mich heute noch mein allerliebstes Weihnachtsgedicht. Ich habe mir damals schon ganz genau bildlich vorgestellt, was Eichendorff in seinem besinnlichen Gedicht beschrieben hat.
Jeder, der das Gedicht kennt und liebt, kann bestimmt nachvollziehen was ich meine. Für diejenigen, die diese Zeilen vergessen haben oder auch gar nicht kennen, möchte ich sie in Erinnerung rufen:
Markt und Straßen steh’n verlassen,
still erleuchtet jedes Haus.
Sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt;
tausend Kindlein steh’n und schauen,
sind so wunderstill beglückt.
Und ich wand’re aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen;
aus des Schnees Einsamkeit
steigt’s wie wunderbares Singen:
Oh, du gnadenreiche Zeit!
***
Es ist ein wunderschöner Text und dieses Gedicht hat mich ganz bestimmt auch dazu bewogen, immer wieder Weihnachtsgedichte zu schreiben. Es geht einfach etwas Ruhiges, Stilles, Sanftes und Besinnliches aus diesen Zeilen hervor.
Die damalige Zeit war ja wohl so ganz anders als heute. Hektik und Straßenlärm gab es nicht. Der Schnee, der damals noch zu jedem Weihnachtsfest wie selbst-verständlich alles weich und warm zugedeckt hat, hat die Welt in eine einzige Zauberlandschaft verwandelt.
Ich stelle mir den Dichter vor, wie er so durch die Straßen gegangen ist und diese Ruhe und Beschaulichkeit an jenem Hl. Abend vorgefunden hat. Ich selber bin schon unzählige Male in Gedanken diese stille, in karges Licht getauchte Straße gegangen und habe dieses Gefühl des frohen Erwartens auf diese gnadenreiche Zeit gespürt. Fenster, zugewachsen mit Eisblumen, dahinter Kerzenschein, der eine kleine Lücke in die Eisgebilde geschmolzen hat, sehe ich vor mir. Dahinter lässt sich in meiner Phantasie manch bescheiden geschmückter Tannenbaum erkennen, ich höre Kinderstimmen singen, und Gerüche, wie Zimt und Honig, umgeben mich.
In meinen Gedanken gehe ich gehe hinaus aus der Stadt und es wird ganz still um mich. Wenn ich stehen bleibe, kann ich mein Herz schlagen hören. Der Himmel ist übersät von Sternen, der Mond breitet sein sanftes Licht aus und der Schnee glitzert in seinem Schein.
Jeder, der dieses schon einmal erlebt hat, weiß, welches Gefühl sich in die Seele schleicht, es ist einfach Ehrfurcht und Staunen vor diesen wundersamen Dingen. Man wird still und bescheiden und wünscht sich, dass dieser Moment ewig anhält. Zumindest wünschte ich allen Menschen und mir, dass dieses Gefühl der Stille und Zufriedenheit in unser aller Herzen einzieht, damit es Weihnacht werden kann.
Es sind immer nur die kleinen Dinge, die ja bekanntlich froher machen als aller Reichtum der Welt. Aber ist man nicht unendlich reich, wenn man das wundersame Erlebnis eines Weihnachtsspaziergangs, der hinaus in die verschneite, sternenklare Nacht führt, so erleben und fühlen kann, dass man mit Eichendorff’ s letzten Zeilen seines Gedichtes sagen kann:
Sterne hoch die Kreise schlingen;
aus des Schnees Einsamkeit
steigt’s wie wunderbares Singen:
Oh, du gnadenreiche Zeit!
(c) Geschichte Renate Harig (1999)
***
Ich wünsche Euch noch ruhige, besinnliche Tage vor dem Fest!
***
Herzlich Eure Renate
Diese Ruhe und Stille, die dieses Bild ausstrahlt, wünsche ich jedem von Euch SEHR! Lasse es zu, dann wird es WEIHNACHT auch in Deinem Herzen! |
9 Kommentare:
Dieses Gedicht habe ich in der Schule gelernt und kann es immer noch!
Als ich letztens auf der Arbeit mit zwei sehr alten Damen (91 und 93) Kaffee getrunken habe, kamen wir auf dieses Gedicht zu sprechen. Auch sie kennen es noch aus der Schule. Wir haben es dann zusammen aufgesagt. Das war ein sehr schöner Moment!
Meine liebe Renate,
ja das Gedicht beschreibt die Lage vor langer Zeit.
Als Weihnachten noch schön war.
Dir und deinem Gert einen guten 4. Advent ♥
deine Bärbel
Liebe Renate
o wie kann ich das Gefühl nach voll ziehen heute noch wenn ich mit meinem Schatz einen Abendspaziergang mache und nur noch die Natur höre und lausche gibt es ein wunderabres Gefühl in mir und oft habe ich mir ausgedacht was wohl jetzt die Tiere egal welche jetzt machen und wenn es raschelte freute ich mich ja sie sind da um mich herum...
Danke dir für dieses wunderbare Gedicht und die Bilder da hast du es wunderschön unterstrichen.
Als ich Kind war habe ich mich so einsam gefühlt als ich in den Strassen das sah diese wunderschöne geschmückten Fenster heute freue ich mich drüber und mein Herz hat sich erfüllt mit dem Weihnachtsgefühl jetzt durch meinen eigenen Kinder!
Ich wünsche dir und dienen Mann ein gemütlichen 4. Advent
Lieben Gruss Elke
So langsam stellt sich bei mir auch Ruhe ein.
Wenn zum Jahresende ein Termin noch den nächsten jagt,
muss man gucken wie alles so klappt.
Ein schönes Gedicht und wenn man es liest, fallen einem längst vergessene Dinge ein ;-)
Sei von Herzen gegrüsst ♥
kkk
liebe Renate,
ein wunderschönes Gedicht, ich mag es sehr.
Auch Deine Fotos sind traumhaft!
Ich wünsche Dir einen schönen 4. Advent
liebe Grüße
Gerti
Liebe Renate und liebe Mitleser dieses wunderbaren Tagebuches,
nun geht wieder bald ein Jahr zu Ende und das neue Jahr lugt vorwitzig schon um die Ecke.
Wir haben vieles gesehen und erlebt in den letzten Monaten. Manches war nicht so schön, das vergessen wir hoffentlich bald und viele Momente brachten un Freude und Glück.Dazu gehört auch Dein Tagebuch Renate und heute möchte ich einmal dafür danke sagen.
Ich wünsche uns allen schöne Weihnachtstage und ein hoffentliches friedvolleres Jahr 2016.
Mögen wir uns hier auch im neuen Jahr immer mal wieder treffen und gegenseitig Freude und Frohsinn bringen.
Bestimt gibt es auch im neuen Jahr nicht immer nur sonnige Augenblicke, doch die Wolken ziehen vorüber und dann zaubert der helle Tag doch ein Lächeln in unser Gesicht.
Bleibt bitte gesund und weiter so kreativ.
Liebe Grüße
Frank
das gedicht von eichendorff geht mir auch unter die haut, so unsagbar schön ist es.
das war damals aber auch eine ganz andere zeit, ruhiger und stressfreier.
freu mich, dass meine fotos zu sehen sind. derzeit haben nicht mal wir im gebirge schnee. es kommt auch in nächster zeit keiner....traurig.
grüne weihnachten sind sehr komisch für unsere höhenlage.
wünsche dir und gert ein wunderschönes weihnachtsfest bei euren lieben!
herzlichst
christine b
Lieber Frank,
solltest Du hier nochmals reinschaun, dann bitte ich Dich,
mir Deinen LINK zu Deiner Seite zu schicken, ich habe ihn
leider irrtümlich gelöscht! Auch Deine Mailadresse ist
unauffindbar. BITTE lasse mir beides zukommen!
DANKE! Liebe Grüße RENATE
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, liebe Resnate, wenn Weihnachten heute oft auch ganz anders aussieht, zu hell, zu bunt, zu viel und diese Hektik ...
Bei uns auf dem Dorf gehts aber und darüber bin ich auch froh.
Diese Gedichte hatte auch ich schon seit meiner frühen Kindheit gern!
Alles Liebe auch hier
Sara
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