Montag, 19. Dezember 2011

WEIHNACHTSZEIT - stille Zeit? Wenn du selber stille wirst, dann könnte es stimmen!



WEIHNACHTSZEIT - stille Zeit?
WEIHNACHTSZEIT - nimm dir Zeit!

Zünd an eine Kerze
und bei ihrem Schein
schau mal tief in dich hinein -
Kannst du denn noch stille werden?
Wenn nicht jetzt, wann dann auf Erden?
Bist du erst still - dem Streß entrückt,
wand’re zurück ein großes Stück.
Vorbei an den Bildern deines Lebens -
probier’s doch mal - es ist nicht vergebens.
Auf geheimnisvolle Weise
endet die Gedankenreise
in einer Zeit - wie war sie schön!
Kannst dich in ihr noch einmal sehn.
Nimm dich selbst mal an der Hand
und geh mit dir durchs Kinderland.
Mit Kinderaugen mußt du sehen,
dann kannst du Weihnachtszeit verstehen.

Da strahlen Kerzen warm und hell,
Weihnachtsengel fliegen schnell,
ganz einfach, weil die Zeit sie drängt,
bis alles auf dem Baume hängt.
Es knistert leis’ in manchem Zimmer,
durchs Schlüsselloch fällt matter Schimmer.
Was ist da drin? Wer mag’s wohl sein?
Mutter weiß es - ganz allein.
Verschlossene Türen sind
geheimnisvoll für jedes Kind.
Tannenzweige, gold’ne Bänder
schmücken den Adventskalender.
Noch ein paar Türchen -
wie lang wird die Zeit -
Endloses Warten - wann ist’s soweit?
Plätzchen backen, welche Freude!
Engelshaar ist weich wie Seide.
Sterne aus Silber, Sterne aus Stroh
werden gebastelt und machen so froh.
Tannenduft füllt jeden Raum,
Christkind schwebt durch manchen Traum.
Vor dem Fenster tanzen Flocken.
Hörst du sie, die Schlittenglocken?
Bratapfelduft und Flötenspiel
begleiten dich zum großen Ziel.

Die Krippe wird zurechtgemacht,
das Christkind wird ganz zart uns sacht
aufs Stroh gelegt - wie jedes Jahr -
Wache hält das heilig’ Paar.
Rundum hört man schöne Lieder,
alle Jahre - immer wieder.
Die Tür geht auf und in jenem Raum
steht ein wunderschöner Baum.
Glocken läuten - es ist soweit -
doch nur in vergang’ner Kinderzeit.

Auf Zehenspitzen, still und leise
kommst du zurück von deiner Reise
und hast dir ETWAS mitgebracht.
ETWAS, das dich stille macht -
Halt es fest in deinem Herzen,
dann spürst auch du beim Schein der Kerzen:

WEIHNACHTSZEIT - ist stille Zeit -
WEIHNACHTSZEIT - bald ist’s soweit!

(c) Renate Harig - 1988

Die Tür geht auf und in jenem Raum steht ein wunderschöner Baum ....

7 Kommentare:

Elisabeth Palzkill hat gesagt…

Liebe Renate,

das ist ja sehr schön, wie du dichten kannst.

Herzliche Grüße und eine gute Nacht

Elisabeth

SUSIBELLA hat gesagt…

Wunderschön liebe Renate,ich danke dir dafür.Schlaf gut. ilse.

Lemmie hat gesagt…

Liebe Renate!
Das ist so schön zu lesen!
Lieben Gruß
Poldi

Sara von Buelsdorf hat gesagt…

So ist es, liebe Renate. Die Menschen von heute reden von stiller Zeit, hätten es gerne ruhiger, setzen jedoch alles daran, daß das ganze in Stress ausartet ;-)

Herzliche Grüße und falls wir uns nicht mehr lesen bis dahin wünsche ich Dir und Deinen Lieben schon mal ein Frohes Weihnachtsfest!

Sara

Anonym hat gesagt…

ein sehr schöne Post von dir liebe Renate!
Schöne Zeit auch dir ...
Lieben Gruss Elke

Anonym hat gesagt…

Tolles Gedicht, dazu braucht man viel Fantasie und Zeit...und Zeit habe ich Moment gar nicht und immer wieder passiert etwas, das kenne ich sonst gar nicht und darum fehlt mir auch die Ruhe, die Besinnlichkeit.
Ich hoffe, dass es die nächsten Tage etwas ruhiger wir.

Herzlichst ♥ Marianne

Anonym hat gesagt…

Wunderbar! Ein sehr schönes Gedicht, liebe Grüße aus dem hohen Norden von Andrea