Sonntag, 18. Dezember 2011

4. Adventssonntag - Das Weihnachtslicht

Das Bild ist von einer Weihnachtskarte, die mir meine Eltern vor vielen Jahren
aus Österreich geschickt haben - es ist für mich ganz wunderbar!



Das Weihnachtslicht

Als die Engel den Hirten verkündet hatten, dass im Stall von Bethlehem der König der Welt geboren worden war, da suchte jeder nach einem passenden Geschenk, das er dem Kind in der Krippe mitbringen wollte.
Die Hirten liefen auseinander, verabredeten sich aber, dass sie sich treffen wollten, um gemeinsam zum Stall zu gehen, das Kind anzubeten und ihre Geschenke zu überbringen.
„Ich bringe ein Schäfchen mit“, meinte der eine. „Ich eine Kanne voll frischer Milch“, sagte ein anderer. „Und ich eine warme Decke“, rief ein dritter.

Unter den Hirten war aber auch ein Hirtenknabe. Der war bettelarm und hatte nichts, was er dem Kind schenken konnte. Traurig lief er zum Schafstall und suchte in einem winzigen Eckchen, das ihm gehörte, nach etwas, was er vielleicht doch mitbringen konnte. Aber da war nichts, was auch nur den Anschein eines Geschenkes hatte. In seiner Not zündete der Hirtenknabe eine kleine Kerze an und suchte in jeder Ritze und Ecke. Doch alles Suchen war umsonst. Da setzte er sich mitten auf den Fußboden und war so traurig, dass ihm die Tränen an den Backen herunter liefen. So bemerkte er auch nicht, dass ein anderer Hirte in den Stall gekommen war und vor ihm stehen blieb.

Er erschrak richtig, als ihn der Hirte ansprach: „Da bringen wir dem König der Welt alle möglichen Geschenke. Ich glaube aber, dass du das allerschönste Geschenk hast!“ Erstaunt blickte ihn der Hirtenknabe mit verweinten Augen an. „Ich habe doch gar nichts“, sagte er leise. Da lachte der Hirte und meinte: „Schaut euch diesen Knirps an! Da hält er in seiner Hand eine leuchtende Kerze und meint, er habe gar nichts.“ „Soll ich dem Kind vielleicht die kleine Kerze schenken?“, fragte der Hirtenknabe aufgeregt. „Ja“, antwortete der Hirte. „Sie ist hell und macht warm.“

Da stand der Hirtenknabe auf, legte seine Hand schützend vor die kleine Flamme und machte sich mit den Hirten auf den Weg. Als die Hirten mit ihren Geschenken den Stall erreichen, war es dort kalt und dunkel. Als aber der Hirtenknabe mit seiner kleinen Kerze den Stall betrat, da breitete sich ein Leuchten und eine Wärme aus, und alle konnten Maria, Josef und das Kind in der Krippe sehen.

So knieten die Hirten vor der Krippe und beteten den Herrn der Welt an, das kleine Kind mit Namen Jesus. Danach übergaben sie ihre Geschenke. Der Hirtenknabe aber stellte seine kleine Kerze ganz nah an die Krippe, und er konnte das Leuchten in Marias und Josefs Augen sehen. „Das kleine Licht ist das allerschönste Geschenk!“ sagten die Hirten leise. Und alle freuten sich an dem schönen Weihnachtslicht, das sogar den armseligen Stall warm und gemütlich mache.

Der Hirtenknabe aber spürte, wie in ihm selbst eine Wärme aufstieg, die ihn immer glücklicher machte. Und wieder musste er weinen. Jetzt weinte er aber, weil er sich so glücklich fühlte.

Bis zum heutigen Tage zünden die Menschen vor Weihnachten Kerzen an, weil sie alle auf Weihnachen warten und ihnen das Licht immer wieder Freude und Geborgenheit schenkt.


© Rolf Krenzer




Es sind nur noch wenige Tage bis zum Hl. Abend. Die Kinder werden voller Sehnsuch auf diesen Abend warten und hoffen, dass das Christkind die Wünsche erfüllt, die sie auf die Wunschzettel geschrieben haben.

Ich habe heute Abend die Sendung "Ein Herz für Kinder" geschaut und es ist mir weh ums Herz geworden, welches Elend es auf der Welt gibt und wieviele Kinder nicht einmal das Notwendigste haben! Der Reichtum der Welt ist so ungerecht verteilt, dass man traurig wird, wenn man darüber nachdenkt!

Ich bin voller Bewunderung für die Menschen, die ihr Leben für das Wohl dieser armen und kranken Kinder so selbstlos zur Verfügung stellen. Es ist wohl das wertvollste Geschenk, das sie geben. Möge der Segen des Christkindes sie alle erreichen und ihnen weiterhin die Kraft geben, für diese Kinder da zu sein!

Eure sehr nachdenkliche RENATE

5 Kommentare:

Elisabeth Palzkill hat gesagt…

Liebe Renate,

du schreibst so schöne Gedichte. Hast du sie
auch veröffentlicht?

Herzliche Adventsgrüße
Elisabeth

Anonym hat gesagt…

Ein wundervoller und sehr liebevoller Beitrag.
Dafür hab Dank und einen schönen 4. Advent.

Herzlichst ♥ Marianne

Bärbel hat gesagt…

Es ist eine wunderschöne Geschichte. Danke Dir dafür liebe Renate.Aber warum nur zu Weihnachten eine Kerze anzünden? Wärme braucht man doch das ganze Jahr.
Für Deine Mail für mich im vorraus schon mein aller herzlichsten Dank.
Mit lieben Grüßen, Bärbel.

Eva hat gesagt…

Liebe Renate,
deine Gedichte sind wunderschön,ich bewundere dich sehr ♥

Liebe Adventgrüsse,
Eva

Waltraud hat gesagt…

Ich wünsche dir auch eine schöne Adventswoche. Solche Bildchen hatte ich früher immer in meinem Gebetbuch. Ich meld mich per mail.

Liebe Grüße Waltraud